Ländliche Räume erleben deutlichen Zuzug aus den Metropolen - Renaissance für das Leben auf dem Lande?

Die ländlichen Räume erzielen aktuell spürbare Wanderungsgewinne aus den großen Metropolen und profitieren unter anderem von der Corona-Epidemie und flexibleren und mobilen Arbeitsformen. Diese Botschaft überbrachten Prof. Stefan Siedentop von der Fakultät Raumplanung der Technischen Universität Dortmund und Frank Osterhage vom Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung NRW ILS den Mitgliedern der DVWE-Arbeitsgruppe Ländliche Räume, die sich kürzlich zu ihrer jüngsten Sitzung trafen. Mit aktuellen Untersuchungsergebnissen und Zahlen belegten die Forscher in ihrem fundierten Vortrag zum Beispiel, dass die größten Metropolen Deutschlands, Berlin, Hamburg, München und Köln, gegenwärtig nicht unerhebliche und nicht nur in ihren unmittelbaren Speckgürteln, sondern zum Teil über größere Entfernungen Wanderungsverluste erleiden. Demgegenüber profitieren die ländlichen Räume offensichtlich mehr als nur vorübergehend vom Zuzug. So etwa ziehen augenblicklich mehr Menschen von Berlin in fast alle Regionen Ostdeutschlands als umgekehrt. Die Ergebnisse decken sich mit einer aktuellen Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung, die diese gemeinsam mit der Wüstenrot Stiftung veröffentlicht hat, und belegen die derzeitige Attraktivität und eine Renaissance des ländlichen Raumes.

 

„Das mobile Arbeiten erlaubt Beschäftigten in Hochpreisregionen einen Umzug in preiswertere, landschaftlich attraktive Region bei Festhalten am bisherigen Arbeitsplatz. Unsere Auswertung von Wanderungsdaten zeigt, dass nicht wenige Menschen bereits von der gestiegenen Freiheit bei der Wahl des Wohnstandorts Gebrauch machen. Ländliche Räume scheinen die Gewinner der Pandemie zu sein. Für die Gemeinden und die kommunale Wirtschaftsförderung ist das eine Chance, die aber auch mit Herausforderungen einhergeht. Die Modernisierung des Wohnungsangebots, die Anpassung der Infrastruktur an neue Bedarfe und eine vorausschauende Flächenpolitik sind dabei wichtige Zukunftsaufgaben“, fasste Stefan Siedentop das Thema zusammen.

 

Mitglieder des DVWE, aber auch kooperierender Verbände und Institutionen wie dem bcsd, dem DVAG oder der Vernetzungsstelle Ländlicher Raum, können den Vortrag über den Mitgliederbereich des DVWE downloaden oder über die DVWE-Geschäftsstelle erhalten. Die DVWE-Arbeitsgruppe Ländliche Räume befasst sich regelmäßig mit Themen der Wirtschafts-, Regional- und Strukturentwicklung im ländlichen Raum und ist auch zugänglich für interessierte Nicht-Mitglieder.

 

 

Das Thema wirtschaftliche Entwicklung in den Regionen wird auch Diskussionsgegenstand im Forum deutscher Wirtschaftsförderungen FdW sein, das am 9. und 10. November in Frankfurt stattfindet.

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